“Scream für die Generation Z” – mit diesen mutigen Satz wird der Film Slayed (Originaltitel: Initiation) auf seinem Cover beworben. Ob der Slasher-Film von John Berardo dieses Versprechen halten kann?
Handlung von Slayed
Die Whiton University hat ein Problem mit Cyber-Mobbing. Immer wieder posten männliche Studenten Bilder von Frauen mit einem Ausrufezeichen, um diese als “Schlampen” zu kennzeichnen. Während einer Party zweier Studentenverbindungen verliert Kylie (Isabella Gomez) das Bewusstsein und wird von ihrer Freundin Ellery (Lindsay LaVanchy) in einem Zimmer mit zwei Jungs, darunter Ellery Bruder Wes (Froy Gutierrez), gefunden.
Am nächsten Morgen ist Kylie sich sicher, dass in diesem Zimmer mehr vorgefallen ist und als Ellery sieht, dass ihr Bruder ein Foto mit Kylie und einem Ausrufezeichen postet, will sie der Sache nachgehen und führt im Labor der Universität einen DNA-Test durch. Zur selben Zeit wird Wes von einem Maskierten brutal mit Hammer und Bohrmaschine hingerichtet. Die Universität ist bestürzt, einen ihrer besten Sportler verloren zu haben, und lässt die Polizei alle Studierenden befragen, um so möglicherweise den Schuldigen zu finden. Doch Wes soll nicht das einzige Opfer des Maskierten bleiben.
Kritik an Slayed
Slayed fängt im Gegensatz zu vielen anderen Slashern nicht mit einem Mord an, sondern lässt sich sehr viel Zeit mit seiner Geschichte und der Charaktervorstellung. Dabei setzt der Film einerseits auf Dialoge und andererseits auf Chatnachrichten, die immer wieder eingeblendet werden. Und auch nach dem ersten Mord geht es mit dem Feldzug des Killers nicht gleich weiter. Ellerys Trauer um ihren Bruder nimmt einen größeren Teil des Films ein und zeigt im Gegensatz zu vielen anderen Slashern tiefgehende Emotionen.
Die Morde selbst sind ganz ordentlich inszeniert und insbesondere die altmodische Bohrmaschine kommt nicht nur einmal zum Einsatz. Dabei sind die Morde immer sehr intim. Der Täter kommt seinen Opfern sehr nahe und lässt sich bei seinen Hinrichtungen möglichst viel Zeit. Ein Katz- und Maus-Spiel, wie man es beispielsweise von Scream kennt, kommt jedoch nicht vor. Übrigens erinnert der Killer von Slayed mit seiner Maske optisch ein wenig an Dr. Doom aus den Fantastic Four Comics.
Das Finale des Films bringt ein altes Problem der Slasher ins Rennen: Plötzlich fängt der Täter an, sich anders zu verhalten und bietet somit eine größere Angriffsfläche für die restlichen Überlebenden. Ansonsten hätte das Finale meiner Meinung nach ruhig etwas kürzer und prägnanter ausfallen können.
Fazit
Slayed spricht viele aktuelle Probleme wie Cyber-Mobbing und Slutshaming an, lässt diese Problematik jedoch ins Nichts laufen, sobald der Killer die Bühne betritt. Dadurch liegt Slayeds Stärke eher im ersten Teil des Films, in dem der Fokus noch auf den Charakteren liegt. Trotz allem ist es am Ende dennoch der Killer, der die Sympathiepunkte einfährt, wie es bei den meisten Slashern der Fall ist. Wer jedoch von Anfang an Scream als Maßstab ansetzt, kann am Ende nur enttäuscht werden.
Filmtitel: Slayed – Wer stirbt als nächstes?
Regisseure: John Berardo
Erscheinungsjahr: 2021
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
Spieldauer: 96 Minuten
Das Titelbild ist ein Ausschnitt vom DVD-Cover. Alle Bildrechte liegen bei ©Squareone