Margaret (Maggie) und Catherine (Kate) Fox waren zu ihrer Lebzeit bekannte Spiritistinnen, die durch Vorführungen und Vorlesungen einem breiten Publikum die Welt der Geister offenbarten. Um mit den Toten zu kommunizieren, nutzten sie eine simple Methode: Sie klopften.
Ein Geist im Haus
Im Jahr 1847 berichten die zwölfjährige Maggie und ihre ältere Schwester Kate etwas Unglaubliches. In ihrem Haus in Hydesville, in dem es angeblich spuken soll, hätten sie es geschafft, mit den Geistern in Kontakt zu treten. Der Spuk in dem Elternhaus machte sich immer wieder durch Klopfen und Schleifgeräusche bemerkbar. In einer Märznacht 1847 kommen die Mädchen auf die Idee, mit dem Störenfried, der ihnen bereits einige Nächte lang den Schlaf gekostet hat, zu kommunizieren. Sie forderten das Etwas auf, ihre Geräusche nachzuahmen. Auf dreimal Klatschen antworten drei Klopfer. Dieses Spiel wiederholten die Mädchen, bis sie mithilfe des Klopfens in Erfahrung brachten, dass einst ein Händler in ihrem Haus ermordet wurde und seine Leiche nun im Keller vergraben lag.
Zuerst erregte dieser Fall keine große Aufmerksamkeit. Doch als Kate und Maggie zu ihrer älteren Schwester Leah nach Rochester fuhren, erzählten sie ihre Geschichte und einige Personen kamen auf die Idee, einfach im Keller der Fox nachzusehen. Und tatsächlich sollen sich sowohl vergrabene Knochenfragmente als auch Haare in dem Keller befunden haben. Wie konnte man jetzt noch an der Geschichte der Mädchen zweifeln?
Plötzlich berühmt
Durch Maggies und Kates Geschichte bildete sich aus den Nachbarn und Freunden der Fox bald die erste spiritistische Gemeinde in den USA. Bereits im Jahr 1850 waren die beiden Schwestern so berühmt, dass sie Séancen in New York abhielten, zu denen ihrerseits berühmte Persönlichkeiten erschienen. Die Schwestern konnten durch ihren Erfolg sehr schnell ein unabhängiges Leben führen. Sie waren nicht mehr auf ihre Eltern angewiesen und benötigten daher auch keinen Ehemann als finanzielle Absicherung. Im frühen viktorianischen Zeitalter wurden Séancen durch die Fox-Schwestern zu einer Möglichkeit für junge Frauen, sich unabhängig von Männern eine Karriere zu aufzubauen.
Doch der Erfolg der Schwestern hatte auch seine Schattenseiten. Oft bekamen sie Geheimnisse zu Intrigen und Affären mit, weil sich die Betroffenen erhofften, durch die Schwestern Lösungen durch die Geisterwelt zu erhalten. Der Druck führte sowohl bei Maggie als auch bei Kate schnell zu einem Alkoholproblem.
Zudem galt Kate bald als das mächtigere Medium und es kam um 1888 zu einem Bruch zwischen den Schwestern. Während Maggie nach ihrer Hochzeit mit dem Arktisforscher Elisha Kane den römisch-katholischen Glauben annahm und somit ihre medialen Fähigkeiten als Teufelswerk abtat, vernachlässigte Kate ihre Arbeit durch den vermehrten Alkoholkonsum. Als dann auch noch die Beziehung zwischen Leah und ihren beiden jüngeren Schwestern immer mehr zerbrach, beschloss Maggie den Schwindel in der Öffentlichkeit aufzuklären.
Tricks und Illusionen
Vor einem großen Publikum in New York erzählte Maggie, wie sie zusammen mit ihrer Schwester den Streich mit dem Klopfen ausheckte. Mithilfe eines Apfels an einer Schnur konnte sie die Klopfgeräusche als Erwiderung auf ihre Fragen und Zeichen erzeugen. In den Séancen setzten die Mädchen jedoch auf einen anderen Trick. Durch die langen Kleider, die sie trugen, waren ihre Knöchel, die sie zum Knacken und Klopfen nutzten, für die Teilnehmenden verborgen. Auch die Knochen im Keller waren durch Tierknochen schnell erklärt.
Bereits ein Jahr, also 1889, wollte Maggie ihr Geständnis widerrufen. Ihr ging es finanziell schlecht und sie wollte erneut Séancen abhalten. Doch weder sie noch Kate erhielten nochmal die Aufmerksamkeit aus ihrer Jugend und verstarben einsam in Armut.
Im Jahr 1904, lange nach dem Tod der spirituellen Schwestern, sollte man tatsächlich ein menschliches Skelett einer unbekannten Person in dem ehemaligen Keller der Fox finden. Ein weiterer, nicht ausgespielter Trick? Reiner Zufall? Oder hatten die Schwestern doch Kontakt zu Geistern gehabt?
Das Beitragsbild stammt von der Seite Pixabay.