Wer das Wort Geistergeschichten hört, denkt meist an Amerika. Kein Wunder. Viele Filme werben mit “Nach einer wahren Begebenheit”. Doch auch Europa hat so manche düstere Legende. Wir begeben uns heute nach Spanien in ein kleines Dorf ohne Straße.
Geheimnisvolle Seuchen
Ochate ist ein verlassenes Dorf – vielmehr eine Ruine – in der Grafschaft von Treviño. Trotz seiner Stille, die bereits seit einigen Jahren hier herrscht, zieht es immer wieder Touristen an diesen Ort. Zumindest jene, die sich für paranormale Phänomene begeistern können und einem kleinen Fußmarsch gern in Kauf nehmen.
Die Geschichte von Ochate ist gezeichnet von Tragödien. Das Dorf gibt es nun schon seit ungefähr 1134 n. Chr. Angeblich soll es Aufzeichnungen geben, die belegen, dass hier heidnische Rituale abgehalten oder gar satanische Opfergaben dargebracht wurden.
Bis 1860 blühte Ochate sogar auf. Den Bewohnern ging es recht gut. Ein gewisses Maß an Wohlstand war keine Seltenheit. 1860 ereilte die Ortschaft jedoch ein schlimmes Schicksal: Eine Pocken-Epidemie brach aus. Nur zwölf Personen überlebten. Nur vier Jahre später wurde Ochate zudem vom Fleckfieber heimgesucht und in der Folge verwüstet. Einen weiteren Schlag erlitt das Dorf 1870 mit einem Ausbruch der Cholera. Mittlerweile waren so viele Personen vor ihrer Zeit verstorben, dass ein neuer Friedhof angelegt werden musste.
Interessanterweise traten die Epidemien nur in dieser Ansiedlung auf. Umliegende Ortschaften blieben seltsamerweise verschont.
Des Weiteren soll 1936 ein Pastor in Ochate von Hirten zu Tode geprügelt worden sein und 1987 beging der Forscher Alberto Fernández während seiner Feldstudien Selbstmord.
Ochate heute
Heutige Besucher können neben den Überresten der Saint-Michel Kirche eine leere Grabstätte betrachten. Diese soll angeblich einst mit Sarkophagen für Babys gefüllt gewesen sein. Auch berichten sie vermehrt von Stimmen, beispielsweise schreiende Frauen und weinende Kinder.
Neben der Geistererscheinung einer schwarzen Dame und der Silhouette von Alberto Fernández gehören auch UFOs zu den paranormalen Ereignissen, die dem Dorf zugeschrieben werden. Ein angebliches Foto eines UFOs wurde jedoch bereits als Fälschung deklariert.
Ein recht interessanter Umstand, der zur Klärung diverser Phänomene beitragen kann, ist die Erkenntnis einiger Biologen, dass Ochate in Europa wohl das Dorf mit den meisten Arten an Giftpflanzen ist. Ob diese allerdings etwas mit den Erkrankungen der Bewohner zu tun haben, die Daten nicht stimmen oder ob es hier tatsächliche andere Gründe gibt, lässt sich nach aktuellem Stand der Forschung nicht hinreichend belegen. Auch könnten einige der Giftpflanzen Halluzinationen auslösen, die zu den geisterhaften Stimmen und Erscheinungen beigetragen haben.
Das Beitragsbild stammt von der Seite Pixabay und wurde von Mysticsartdesign erstellt.