Vogelscheuchen sind eine beliebte Halloweendeko, reizvolle Gruselgestalten in Legenden und auch unheimliche Gegner in Videospielen. In Horrorfilmen kommen sie trotz ihres Potenzials eher selten vor und wenn dann eher in schlechteren Filmen. Dennoch haben wir ein wenig Heu aufgewirbelt und für euch fünf Horrorfilme mit Vogelscheuchen, die man gesehen haben sollte, herausgesucht.
Übrigens haben wir nur Filme ausgewählt, in denen die Vogelscheuche auch wirklich einen Großteil der Handlung ausmacht und nicht nur in einer Szene in Erscheinung tritt.
Husk – Join the Harvest (2011)
Die fünf Freunde Scott (Devon Graye), Chris (C.J. Thomason), Johnny (Ben Easter), Brian (Wes Chatham) und seine Freundin Natalie (Tammin Sursok) sind mit dem Auto auf einer Landstraße unterwegs, als ihnen eine Krähe in die Windschutzscheibe knallt und sie einen Unfall bauen. Als sie wieder zu sich kommen, ist ein Mitglied der Gruppe verschwunden, neben ihnen nur ein hohes Maisfeld. In weiter Ferne können sie ein Bauernhaus ausmachen und die Gruppe teilt sich auf. Während die eine Hälfte versucht, das Auto zu reparieren, versucht die andere Hälfe Hilfe beim Bauernhaus zu holen. Doch schon bald müssen sie erkennen, dass sie nicht alleine in dem trostlosen Kornfeld sind und dass sie keineswegs willkommen sind.
Husk beginnt wie ein typischer Teenager-Slasher, schafft es jedoch, seine Charaktere im Laufe des Films in eine Geschichte zu verwickeln, die trotz bekannter Zutaten ganz anders schmeckt. Übrigens basiert Husk auf einem 27-minütigen Kurzfilm von Simmons, der auf dem Sundance Film Festival im Jahr 2005 gezeigt wurde. Das hier und da gestreckt wurde, fällt daher an der einen oder anderen Ecke durchaus auf. Besonders punkten kann der Film jedoch mit seinen Vogelscheuchen.
Scarecrow (2016)
Der Lehrer Aaron Harris (Robin Dunne) verdonnert sechs seiner Schüler zur Strafe, die Farm seiner Freundin Kristen (Lacey Chabert) zu renovieren. Als plötzlich Kornkreise in den Feldern rund um die Farm erscheinen, erzählt Schüler Tyler (Richard Harmon) die grausige Legende von einer Vogelscheuche, die versucht, alle Menschen in ihrer Nähe zu töten. Was als Streich beginnt, entwickelt sich jedoch ganz schnell zur bitteren Realität.
Wie bereits Husk hatte Scarecrow eher wenig Budget zur Verfügung. Dennoch konnte hier eine sehr passable Vogelscheuche gestaltet werden, die beinahe eine Fortsetzung verdient hätte. Leider hinkt der Film aber an anderer Stelle. Die Charaktere bleiben zum Großteil blass und insbesondere Protagonistin Kristen glänzt durch schlechtes Schauspiel, schlechte Entscheidungen und nicht vorhandener Sympathie.
Die Nacht der Vogelscheuche (1981)
In einer abgelegenen Landgemeinde wird das kleine Mädchen Mary Lee (Tonya Crowe) grausam verletzt aufgefunden. Der vermeintliche Schuldige ist schnell ausgemacht: Es ist Mary Lees bester Freund, der geistig zurückgebliebene Bubba (Larry Drake). Bubba flieht in Panik vor einer Gruppe von Männern. Der Verfolgte versteckt sich in einem Feld als Vogelscheuche, aber der Mob entdeckt Bubba und richtet ihn hin. Gleich darauf stellt sich heraus, dass er unschuldig war. Die Männer entgehen zwar der Strafe durch das Gesetz, aber bald darauf werden sie von einer geheimnisvollen Gestalt gejagt. Die Vogelscheuche will Rache!
Ein doch in die Jahre gekommener Film, der leider auch relativ schlecht gealtert ist. Mit expliziter Gewalt wird sich vornehm zurückgehalten. Doch der Film bietet zumindest ein kleines Rätselraten, wer denn nun wirklich hinter der Maske der Vogelscheuche steckt. Der Originaltitel lautet übrigens Dark Night of the Scarecrow.
Messengers 2: The Scarecrow (2010)
John Rollins (Norman Reedus), ein einfacher Farmer, steht kurz vor dem finanziellen Ruin. Die Krähen vernichten seine Ernte, eine Zwangsversteigerung steht bevor und die Schulden häufen sich. Als er jedoch in der Scheune eine mysteriöse Vogelscheuche findet und sie gegen den Willen seines Sohnes aufstellt, scheint sich das Blatt zu wenden. Die Krähen sterben über Nacht, der Mais sprießt wieder, eine erfolgreiche Ernte steht bevor. Doch als rund um die Farm immer mehr Menschen auf unerklärliche Weise sterben, beginnt John zu verstehen, dass hier übernatürliche Mächte am Werk sind.
Die Vogelscheuche des Films braucht etwas, bis sie sich selbst aktiv zeigt, kann dann aber trotz des geringen Budgets optisch durchaus überzeugen. Auch die Farm-Atmosphäre bietet dem Film ein paar Pluspunkte und wer Vogelscheuchen mag, kann mit dem Film durchaus einen unterhaltsamen Streifen in der Hand halten. Messengers 2 hat übrigens rein gar nichts mit dem ersten Teil zu tun.
Evil Ground (2007)
Im Jahr 1896 nageln die Einwohner von Hope Menschen an Kreuze, auf dass sie als lebende Vogelscheuchen die Krähen von den Feldern fernhalten. Als die Menschen der Nachbarstadt Liberty davon erfahren, ziehen sie los, um den Prediger, der diesem Treiben vorsteht, auf dieselbe Art und Weise den Garaus zu machen. Mehr als ein Jahrhundert später verschlägt es Liz (Jaimie Alexander) nach Hope. Ihr Wagen ist liegen geblieben. Und sie sitzt fest. In einer Stadt, in der die Menschen den Geist der Vogelscheuche fürchten und verehren.
Ein solider Kleinstadt-Horror, der insbesondere am Anfang recht stimmig ist. Leider verliert sich der Film im Laufe seiner Handlung und mutiert zu einem Sektenhorrorfilm. Dennoch unter den Vogelscheuchen-Filmen noch immer einer der etwas Besseren.
Titelbild von Rahul Pandit von Pexels
Pingback: Scarecrow Rising – Auf ewig dein (Rezension)